Hintergrundinformationen

Worum geht’s, was ist geplant?

Die A445 von Werl nach Hamm soll laut Bundesverkehrswegeplan von 2003 als sogenannter Lückenschluß gebaut werden.

Die A445 soll – in Verbindung mit der ebenfalls in Planung befindlichen und heftig bekämpften A46 – die vorhandenen Autobahnen des östlichen Ruhrgebiets entlasten (A1, A2 und A44 sowie die Autobahnkreuze Westhofener Kreuz, Kreuz Unna und Kamener Kreuz)
Lokal werden durch den Weiterbau der A445 Entlastungen der B63 erhofft (heute ca. 18.000 Kfz pro Tag) – tatsächlich werden aber noch erhebliche Verkehrsmengen auf der B63 verbleiben und zusätzlicher Verkehr (es droht eine Verdopplung des Verkehrs auf ca. 40.000 Kfz pro Tag) in die Region verlagert!

Was sind die Folgen?

  • Mehr Verkehr, Lärm und Abgase in der Region, vor allem für Hilbeck und Pentling, aber auch für den Werler Westen, Budberg, Sönnern, Pröbsting, Kump, Oberallen, Unterallen, Opsen und Rhynern und letztendlich auch im Ruhrtal.
  • Zerschneidung und Versiegelung der Landschaft
  • Bedrohung von geschützten Pflanzen und Tieren
  • Zerstörung einer wertvollen Kulturlandschaft und Naherholungsraumes

Vor dem Hintergrund der dramatischen Folgen für die gesamte Region fordern wir den sofortigen Stopp der Planungsaktivitäten zur A445, da aktuell verschiedene Vorhaben und Rahmenbedingungen die bisherigen Planungsgrundlagen in Frage stellen, z. B.:

 

  1. bis 2009 wird die verkehrliche Situation der B63 zwischen Werl und Hilbeck durch den Um- und Rückbau deutlich entschärft; Baustart 2007; die Auswirkungen sind abzuwarten!
  2. die A1, A2 und A44 werden streckenweise 3-streifig ausgebaut; dies schafft mehr Kapazität im vorhandenen Autobahnnetz; die Auswirkungen sind abzuwarten!
  3. eine Aktualisierung der Datenbasis ist notwendig, da nachweislich der Verkehr (Pkw) in den letzten 5 Jahren auf der B63 und insgesamt auf den Straßen NRWs rückläufig war bzw. stagniert
  4. eine erneute verkehrspolitische Bewertung der A445-Planung ist notwendig, um Aspekte wie z. B. die rückläufige Bevölkerungsentwicklung und alternde Gesellschaft (weniger Schülerverkehre und weniger Berufspendler) sowie Ursachen und Folgen des Klimawandels zu berücksichtigen.

Die Planungen sind daher auf der Grundlage neuer Erkenntnisse zu überarbeiten!

Wir fordern von der Politik und von den Verkehrsplanern innovative und kreative Lösungen zur Bewältigung der Verkehrsprobleme des 21. Jh.:


Intelligenz statt Beton!

Zum Beispiel:

  • die sofortige Einführung einer Lkw-Maut auf der B63 für den überregionalen Verkehr
  • ein zeitlich beschränktes Durchfahrverbot auf der B63 für den überregionalen Lkw-Verkehr
  • ausreichend kinder- und altengerechte Querungshilfen und Ampeln an der B63
  • mehr, verschärfte, permanente und sporadische Geschwindigkeitskontrollen im gesamten Abschnitt der B63
  • Attraktivierung des Busverkehrs zwischen Werl, Rhynern und Hamm sowie des Schienen- und Fahrradverkehrs in der Region

Im dichtesten Autobahnnetz Europas müssen Lücken zum Leben bleiben !!

Letzte Aktualisierung ( Dienstag, 20. Januar 2009 )